Am 20. Mai hat PreSonus die Version 3 seiner Studio One DAW Software in einem Internet Livestream vorgestellt. Direkt nach der Presentation, war die neue Version schon im PreSonus Shop erhältlich. Da ich sehr zufrieden mit der Vorgängerversion war, habe ich mir, obwohl ich das Upgrade auch gratis hätte bekommen können, die Software gekauft. Auch wenn es im Testbericht um die Professional Version geht, möchte ich, für alle die jenigen, die sich mit Studio One nicht auskennen, zunächst auf die verfügbaren Versionen eingehen.
Versionen:
Studio One Prime – ist die kostenlose Einstiegsversion. Sie bietet die wenigsten Möglichkeiten und eignet sich für den Einstieg in die digitale Musikproduktion. Derzeit noch nicht verfügbar.
Studio One Artist – ist die mittlere Version. Sie eignet sich, dank der erweiterten Möglichkeiten, für Home Studios. Über den normalen Umfang hinaus, kann man diese Version mit ein paar kostenpflichtigen Erweiterungen anpassen.
Studio One Professional – ist sozusagen die Vollversion. Sie ist für den Studio Alltag konzipiert und bietet jede Menge Möglichkeiten.
Eine genaue Übersicht mit allen Features der Versionen gibt es hier: Link
Download und Installation:
PreSonus bietet, neben den Vollversionen, eine Reihe von Upgrades und auch Crossgrades von anderen DAWs an. Eine Liste der Crossgrade Möglichkeiten gibt es hier: Link
Stand 23. Mai, gibt es die Software noch nicht in Europa. So habe ich mir das Upgrade direkt im PreSonus Shop gekauft. Es sind etwa 30 GB Speicherplatz für die Installation erforderlich. Ein Upgrade kann nur installiert werden, wenn sich die Version, von der aus das Upgrade erworben wurde, auf dem Rechner befindet.
Zunächst wird der Installer herunter geladen, welchen es für die kleineren Versionen nur als 32 BIT Version und für die Professional Version als 32 und 64 BIT Version gibt. Alle Versionen sind für PC und MAC verfügbar.
Der Installer installiert zunächst das Grundprogramm. Ist die Installation fertig, gibt man die Seriennummer ein. Nun kann der Content geladen werden. Auch wenn man schon eine Vorgängerversion auf dem Rechner hat, ist es sinnvoll, den kompletten Content zu laden, denn es gibt nicht nur neue Instrumente, sondern auch einen neuen Sampler. Näheres weiter unten.
Ein weiterer, interessanter Punkt, ist die Möglichkeit, die Software auf bis zu 5 Computern zu installieren. Das ist zwar nicht neu, aber dennoch erwähnenswert.
Die Benutzeroberfläche:
Hier hat sich, gegenüber der Vorversion, einiges getan. Die Auflösung beträgt jetzt 4K, sodass sich die Benutzeroberfläche auch auf extrem großen Monitoren gestochen scharf darstellt. Besitzer von Touchsreen Monitoren können unter Windows 8.x und auf dem Mac die Software mit den Fingern bedienen. Natürlich können auch mehrere Monitore zum Einsatz kommen. Ansonsten ist die Benutzeroberfläche dunkler geworden. Es gibt jetzt mehrere Themes, die aus einem Menu ausgewählt werden können. Zudem kann der Benutzer mittels des Schiebereglers eine eigene Einstellung finden und diese dann speichern. Und last but not least gibt es die Remote Control Möglichkeit via iPad.
In den Optionen finden wir als neuen Menupunkt die Einstellungen für das Erscheinungsbild.
Das dunkelgraue Default Theme
Das Chocolate Brown Theme
Und hier noch was für die Freunde heller Themes
Neue Engine und neue Instrumente:
Presence XT hat als neuer Sampler Einzug gehalten. Damit können in Studio One Professional nicht nur PreSonus eigene Instrumente geladen werden, sondern auch die Formate EXS, Kontakt, Giga und SoundFont.
Presence XT:
MAI TAI:
Wer bei MAI TAI an den beliebten Cocktail, oder an ein asiatisches Restaurant denk, liegt ziemlich falsch. MAI TAI ist ein polyphoner, analoger, modelierter Synthesizer.
Hier ein paar Einzelheiten:
• 2 oscillators with sub-oscillator
• Noise generator
• Multimode filter with five types
• Character module
• 3 envelope generators
• 2 LFOs
• 16-stage modulation matrix
• Built-in effects
• Scalable CPU performance
Ebenfalls neu sind der Bitcrusher mit Overdrive, Bit-Reduktion, Down-Sampling und Clipping in einem einziges Plugin, sowie ROTOR, welcher den Sound eines Leslie Cabinets nachempfindet.
Auch neu: die Multiinstrumente:
Hier mal zwei Beispiele:
Noch ein paar Screenshots von Instrumenten:
Impact
Mojito
Hier ein Screenshot von einem der Demosongs:
Dazu kurz die fünf neuen Highlights, die in Studio One 3 Professional zu finden sind:
1. Neuer Arranger Track mit undenlichen Scratch Pads
2. Neue Virtuelle Instrumente (Presence XT and Mai Tai) mit einer Größe von mehr als 15 GB
3. Erweiterte FX Chains mit mehr Möglichkeiten zum splitten der Frequenzen
4. Neues Note FX inclusive Arpeggiator, Chorder und Repeater
5. Neu gestaltete Benutzeroberfläche mit iPad Remote und Multi-Touch Unterstützung
FX Chains
Noch mehr Neuerungen gefällig? Bitte sehr:
- Die Hilfe ist jetzt, neben dem PDF Dokument, auch Kontext orientiert.
- Im Mixer können die Tracks jetzt nach eigenem Behagen sortiert werden.
- Über den Presonus Shop kann direkt Zusatzsoftware in die Daw geladen werden.
- Überarbeitete Automations Funktion kann jetzt auch Kurven verarbeiten
- Neuer Step Recorder
- Der runderneuerte time-stretching / pitch-shifting Algorhytmus bietet verbesserte Qualität und weniger CPU Last. Außerdem liegt der Stretch Faktor jetzt bei 10x, gegenüber 4x in der Vorversion
- Chord finder: Spiele eine Note und das Programm erkennt den Akkord
Fazit:
Mit Studio One in der Version 3, hat PreSonus einen großen Schritt in Richtung Pole Position im Markt der DAWs getan. Die Zahl der Neuerungen ist enorm. Trotzdem ist es gelungen, den Workflow weiter zu verbessern. Auch preislich braucht Studio One Professional keinen Vergleich zu scheuen, ganz im Gegenteil. Ich jedenfalls bin von der Professional Version überzeugt!