Mixcraft 8 vom amerikanischen Hersteller Acoustica sollte eigentlich schon im Dezember erscheinen. Da während der öffentlichen Betaphase einige Bugs festgestellt wurden, die es zu beseitigen galt, verschob sich das Erscheinungsdatum in den Januar und die Software wurde dann auf der NAMM Show das erste Mal vorgestellt. Die neue Version 8, die von Grund auf neu programmiert wurde, bietet einige Neuerungen, auf die ich in diesem Testbericht eingehen werde.
Download und Installation:
Der Download für die Pro Studio Version hat eine Größe von 541 MB. Die Installation funktioniert wie bei Windows Programmen üblich, durch einen Doppelklick auf die EXE Datei. Das Programm kann als 32, oder 64 BIT Version installiert werden. Um das Potential moderner Rechner nutzen zu können, sollte natürlich die 64 BIT Version installiert werden.
Die Benutzeroberfläche:
Benutzeroberflächen sind, schaut man sich in diversen Foren um, immer wieder Gegenstand heftiger Diskussionen. Das wird bei der überarbeiteten Benutzeroberfläche in Mixcraft 8 nicht anders sein. Mein persönlicher Eindruck ist durchaus positiv. In Mixcraft 7 sahen Teile der GUI doch recht altbacken aus.
Beim ersten Start von Mixcraft 8 wird ein Demosong geladen. Das ist nicht nur ein netter Gag, kann man sich anhand dieses Songs doch schon einen ersten Überblick über die Funktionen der Software verschaffen.
Zunächst will ich mal auf die Implemetierung von Melodyne in die Mixcraft 8 Pro Studio Version eingehen. Ich hatte Melodyne schon zusammen mit einer anderen DAW installiert. Während der Installation vom Mixcraft wird der Rechner gescannt und Melodyne wurde auf Anhieb gefunden. Wer Melodyne noch nicht auf dem Rechner hat, muss die Version, die mit Mixcraft 8 Pro Studio geliefert wird vorher installieren, damit Mixcraft 8 es dann findet. Für den Screenshot habe ich ein Stück, mit einer Gesangsspur geladen. Diese habe ich dann angeklickt und danach den Reiter „Sound“. Dort kann man dann auf „Melodyne“ klicken und die ausgewählte Gesangspur erscheint im unteren Bereich und kann nun bearbeitet werden. In der Essential Version von Melodyne kann jeweils nur eine Spur bearbeitet werden und es stehen nicht so viele Bearbeitungswerkzeuge, wie in der Vollversion zur Auswahl. Um aber den einen, oder anderen krummen Ton gerade zu bekommen, reicht es alle mal.
Mixcraft 8 bietet reichlich FX Effekte, um Instrumenten und Stimmen den richtigen Pfiff zu geben. In der Pro Studio Version sind das noch einige mehr, als in der Basis Version.
Auch an mitgelieferten virtuellen Instrumenten herrscht kein Mangel. Und auch hier sind es in der Pro Studio Version, wie zu erwarten, mehr, als in der Basis Version. Hier findet sich unter Anderen das Pianissimo PlugIn, welches man bei Acoustica auch einzeln kaufen kann. Neu in Mixcraft 8 ist ebenfalls die VST3 Unterstützung.
Wie schon in den Vorgängerversionen, kommt Mixcraft 8 (beide Versionen), mit reichlich hauseigenen Instrumenten Patterns auf den Rechner.
Neu hingegen sind die Patterns von FreeSound, welche jetzt ebenfalls zur Verfügung stehen. Um an diese Patterns zu gelangen, klickt man zunächst auf das Globus Ikon (hier weiß hinterlegt und gibt dann in die Suchmaske ein Instrument ein. Daraufhin erscheint eine Liste. Hier stehen mir zum Beispiel 100 lizenzfreie Drum Patterns zur Auswahl. Auf der linken Seite kann man auswählen, ob man nur lizenzfreie Patterns angezeigt haben will. Man kann aber auch Patterns bekommen, bei denen eine Namensnennug erwartet wird, also woher das Pattern stammt, oder aber auch kostenpflichtige Patterns, ebenfalls mit Namensnennung, anzeigen lassen.
Genau wie in anderen DAWs, gibt es auch in Mixcraft unter den MIDI Einstellungen eine kurze Liste mit Keyboards, bei denen auch gleich einige Voreinstellungen übernommen und geladen werden. Hat man selber keines dieser Keyboards, was durchaus nicht unwahrscheinlich ist, kann man sich trotzdem behelfen. Etwas versteckt findet sich unter dem Reiter „Sound“ die MIDI-Kontrolloberfläche. Hier kann man eine ganze Reihe der Funktionen des eigenen Keyboards einstellen und speichern.
Und, wie ebenfalls schon in der Vorgängerversion, läßt sich der untere Bedienteil, mit dem Mixer, Sound und Bibliothek Dateien abkoppeln und auf einen zweiten Monitor legen.
Es gibt noch weitere Neuerungen, die bei den Sidechains und den Möglichkeiten des Time Stretching zu finden sind.
Fazit:
Mixcraft ist in der Version 8 erwachsen geworden und bietet einen Umfang an Features, der einen Vergleich mit weitaus teureren Produkten nicht zu scheuen braucht. Das gilt vor allen Dingen für die Pro Studio Version. Mixcraft 8 lief während des Tests absolut stabil. Zur Bedienung ist zu sagen, das diese ziemlich einfach und der Workflow dementsprechend schnell ist. Die Preise für die Updates von der Vorgängerversion sind sehr moderat. Daran könnten sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen. Wenn es etwas zu meckern gibt, dann ist das vielleicht die recht lange Ladezeit, bis die Software startet. Diese ist aber auch davon abhängig, wie viele VSTs man auf dem Rechner hat. Mixcraft 8 ist abwärts kompatibel. Produktionen aus Mixcraft 7 lassen sich auch in der neuen Version aufrufen und bearbeiten. Klare Kaufempfehlung!