Testbericht – ‚The Grange‘ von Spitfire Audio

spitfire-logoPaul Thomson und Christian Henson, die Gründer von Spitfire Audio, haben sich, glaube ich, mit ‚The Grange‘ einen lang gehegten Traum erfüllt. Das Headley Grange Studio, so der volle Name, war und ist legendär, denn hier entstanden etliche Alben von Led Zeppelin, Genesis, Bad Company, Fledwood Mac, sowie vielen anderen Bands. Vor allen Dingen war es der Schlagzeug Sound, der Musiker in aller Welt aufhorchen ließ. Das ist der Architektur des Gebäudes zu verdanken, denn es gibt dort eine, über drei Stockwerke reichende, offene Halle. Darin ist eine umlaufende Treppe verbaut, über die man die einzelnen Etagen erreicht. Darin wurde mit nicht alltäglichen Mikrofonanordnungen experementiert und so entstand der einzigartige Sound. Vor 40 Jahren war es dann vorbei und das Anwesen wurde nur noch für private Zwecke genutzt.

 

Soviel zur Historie. Paul und Christian hatten nun die Idee, zusammen mit einem Team von Technikern, diesen Sound in einer Library zu verewigen. Und was braucht man, wenn man einen legendären Schlagzeug Sound festhalten will, neben dem entsprechenden Equipment? Natürlich einen Schlagzeuger. Aber es sollte und konnte ja nicht irgendein X-belibieger Schlagzeuger sein. Schlußendlich gelang es den Beiden, drei namhafte Schlagzeuger für ihr Projekt zu begeistern: Roger Taylor (Queen), Chad Smith (Red Hot Chilli Peppers) und Andy Gangadeen (Massive Attack).

Download und Installation:

Bei den Aufnahmesessions ist eine Menge an Material zusammen gekommen. Und so hat die Software eine Größe von 25,3 GB. Die Library kann mit dem kostenlosen Kontakt Player, oder mit der Kontakt Vollversion verwendet werden. Für den Download wird der hauseigene Downloadmanager von Spitfire Audio benötigt, den man kostenlos bekommt. Am Ende des Dowloads wird die Software dann noch entpackt.

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Der Download Manager von Spitfore Audio

Ist das erledigt, startet man Kontakt und klickt auf “ Add Library“. Nun navigiert man zum entsprechenden Ordner und klickt dann auf OK. Schlußendlich muß die Software noch authorisiert werden. Dazu gibt man die Seriennummer im Kontakt Service Center ein, welches erscheint, sobald man auf den „Authorisien“ Knopf geklickt hat. Die Seriennummer erhält man nach dem Kauf per Mail.

Die Benutzeroberfläche:

Die Benutzeroberfläche bietet jede Menge Einstellmöglichkeiten. Fangen wir mal auf der rechten Seite an. Hier finden wir die Schlagzeug Kits der 3 Protagonisten.

spitfire-grange-4-1Hier sind die Kits aufgeführt. Es gibt eine Unterteilung in HiHat (HH), Snare, Brushes und Sticks.

 

 

 

 

 

 

spitfire-grange-4-2Die Kits sind dann jeweils in „mapped“ und „unmapped“ unterteilt. Sowie in Mono und Stereo.

 

 

 

 

 

spitfire-grange-4-3Außerdem finden wir noch Loops.

 

 

 

 

 

spitfire-grange-1Wird nun eines der Kits geladen. erscheint zu jedem Vorgang ein Hilfe Fenster, welches man abschalten kann. Außerdem werden in der Grafik die einzelnen Komponenten des jeweiligen Kits angezeigt. Klickt man auf eine der Komponenten, ändert sich die Anzeige rechts neben der Grafik (hier Kick1). Auch die Tastaturbelegung kann sich je nach ausgewählter Komponente ändern.

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Die Ansicht ohne das Hilfe Fenster.

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Neben der Möglichkeit, die Komponenten durch anklicken auszuwählen, gibt es auch eine Liste mit der entsprechenden Auswahl. Hier kann man auch alle Komponenten gleichzeitig auswählen und erhält so Zugriff auf das komplette Kit.

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Hier sind die Einstellungen für die Loops zu sehen.

spitfire-grange-7Natürlich kann man auch mehrere Kits gleichzeitig laden und verschiedenen Kanälen zuordnen.

spitfire-grange-8Schaut man in die „Werkzeugkiste“, findet man eine Reihe weiterer Einstellungen.

 

Handhabung:

Die Software ist, was die Handhabung angeht, recht flexibel. Entweder man nimmt die Komponenten einzeln auf, oder zusammen. Oder man nimmt mehrere Kits gleichzeitig auf. Außerdem stehen Mono und Stereo zur Verfügung. 

Eine große Bedeutung kommt den Mikrofon Einstellungen zu. Denn, wie schon eingangs erwähnt, war die Mikrofonierung und die Raumakustik entscheidend für den legendären Sound.Folgende Mikrofoneinstellungen sind verfügbar:

MIXES:
T – Tight
M – Mid
E – Epic
St – Super Tight (Andy’s kit only)
KIT MICS:
K – Kick
Sn – Snare
HH – Hi Hat
To – Toms
STEREO PERSPECTIVES (which you should use in conjunction with your kit mics):
T – Tight Ambient Mics
G – Ground Floor Ambient Mics
E – 1st Floor Ambient Mics
E – 2nd Floor Ambient Mics
Die Mikros können einzeln, oder zusammen, in verschiedenen Konstellationen ausgewählt werden.

Die „unmapped Kits“ können individuell eingerichtet werden. Dazu klickt man auf ein Teil des Kits und kann diesem dann, wie im Screenshot gezeigt, eine, oder auch mehrere Tasten zuordnen.

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Hier habe ich der Kickdrum die Taste E2 zugeordnet. Außerdem kann man einstellen, ob die Round Robins verwendet werden sollen, oder nicht. Schaltet man sie ab, hat man einen so genannten Maschinengewehr Effekt, welcher normalerweise eher ungewünscht ist. Aber in manchen Situationen will man eventuell genau diesen Effekt erzielen.

Hier das Einführungsvideo:

Klangbeispiele:

Demo 2 ist mit verschiedenen Mikrofoneinstellungen aufgenommen (Stereo). Das andere Demo macht die einzelnen Komponenten eines Kits hörbar.

Fazit:

Mit „The Grange“ ist Paul und Christian von Spitfire Audio ein guter Wurf gelungen. Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten machen aus dieser Schlagzeug Library für den Kontakt Player, oder die Vollversion von Kontakt, eine wirklich gute Wahl. Auch wenn das Benutzer Manual derzeit noch nicht im Spitfire Audio Forum verfügbar ist und mir die eine, oder andere Einstellung für die „unmapped kits“ noch nicht ganz klar ist, so gibt es doch eine klare Empfehlung für The Grange.

Der Preis beträgt 199,- £ zuzüglich MwSt. Weitere Informationen gibt es hier: Link

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